Bei einer Blut- oder Knochenmarktransplantation werden abnorme blutbildende Stammzellen durch gesunde Zellen ersetzt.
Wenn die gesunden Stammzellen von Ihnen selbst stammen, wird das Verfahren als autologe Transplantation bezeichnet. Wenn die Stammzellen von einer anderen Person, einem Spender, stammen, spricht man von einer allogenen Transplantation. Blut- oder Knochenmarktransplantationen werden am häufigsten zur Behandlung von Blutkrebs oder anderen Blutkrankheiten eingesetzt, bei denen die Zahl der gesunden Blutzellen im Körper abnimmt. Diese Transplantationen können auch zur Behandlung anderer Erkrankungen eingesetzt werden.
Blut- oder Knochenmarkstransplantationen werden in der Regel in einem Krankenhaus durchgeführt. Oft müssen Sie ein bis zwei Wochen vor der Transplantation im Krankenhaus bleiben, um sich vorzubereiten. Während dieser Zeit wird Ihnen ein schmaler Schlauch in eine Ihrer großen Venen gelegt. Möglicherweise erhalten Sie Medikamente, die Sie für diesen Eingriff schläfrig machen. Außerdem erhalten Sie spezielle Medikamente und möglicherweise eine Bestrahlung, um Ihre abnormen Stammzellen zu zerstören und Ihr Immunsystem zu schwächen, damit es die Spenderzellen nach der Transplantation nicht abstößt.
Am Tag der Transplantation sind Sie wach und erhalten möglicherweise Medikamente, die Sie während des Eingriffs beruhigen. Die Stammzellen werden Ihnen durch einen schmalen Schlauch in Ihre Vene verabreicht. Die Stammzellen wandern durch Ihr Blut in Ihr Knochenmark, wo sie mit der Bildung neuer gesunder Blutzellen beginnen.
Nach der Transplantation wird Ihr Arzt täglich Ihr Blutbild kontrollieren, um festzustellen, ob neue Blutzellen in Ihrem Knochenmark zu wachsen begonnen haben. Je nach Art der Transplantation können Sie das Krankenhaus verlassen, müssen aber in der Nähe bleiben, oder Sie müssen für Wochen oder Monate im Krankenhaus bleiben. Wie lange das dauert, hängt davon ab, wie sich Ihr Immunsystem erholt und ob die transplantierten Zellen in Ihrem Körper verbleiben. Bevor Sie das Krankenhaus verlassen, geben Ihnen die Ärzte genaue Anweisungen, die Sie befolgen müssen, um Infektionen und andere Komplikationen zu vermeiden. Ihr Arzt wird Ihre Genesung weiter überwachen, möglicherweise bis zu einem Jahr lang.
Obwohl die Blut- oder Knochenmarktransplantation bei einigen Erkrankungen eine wirksame Behandlung darstellt, kann das Verfahren zu Früh- oder Spätkomplikationen führen. Die erforderlichen Medikamente und die Bestrahlung können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit, wunde Stellen im Mund, Hautausschläge, Haarausfall oder Leberschäden verursachen. Diese Behandlungen können auch Ihr Immunsystem schwächen und Ihr Risiko für Infektionen erhöhen. Bei einigen Menschen kann es zu einer ernsten Komplikation kommen, der so genannten Graft-versus-Host-Krankheit, wenn die gespendeten Stammzellen den Körper angreifen. Bei anderen Menschen kann es nach der Transplantation zu einer Abstoßung der Spenderstammzellen kommen, was eine äußerst ernste Komplikation darstellen kann.
Der Beitrag basiert auf Informationen von MedlinePlus.
