Die Pseudoobstruktion des Darms ist eine seltene Erkrankung mit Symptomen, die denen einer Verstopfung des Darms ähneln. Wenn jedoch ein Arzt den Darm untersucht, liegt keine Verstopfung vor. Stattdessen sind die Symptome auf Nerven- oder Muskelprobleme zurückzuführen, die die Bewegung von Nahrung, Flüssigkeit und Luft durch den Darm beeinträchtigen.
Übersicht
Wie ist der Darm strukturiert?
Der Darm ist Teil des Magen-Darm-Trakts und umfasst den Dünndarm und den Dickdarm. Der Dünndarm ist das Organ, in dem die meiste Verdauung stattfindet. Der Dünndarm ist etwa 20 Fuß lang und umfasst den
- Zwölffingerdarm, der erste Teil des Dünndarms
- Jejunum, der mittlere Abschnitt des Dünndarms
- Ileum, das untere Ende des Dünndarms
Der Dickdarm absorbiert Wasser aus dem Stuhl und wandelt es von einer flüssigen in eine feste Form um, die beim Stuhlgang aus dem Körper ausgeschieden wird. Der Dickdarm misst etwa 5 Fuß und umfasst die
- Zökum, der erste Teil des Dickdarms, der mit dem Ileum verbunden ist
- Dickdarm, der Teil des Dickdarms, der sich vom Blinddarm bis zum Enddarm erstreckt
- Rektum, das untere Ende des Dickdarms, das zum Anus führt
Wer leidet eher an einer Pseudoobstruktion des Darms?
Dieser Zustand kann bei Menschen jeden Alters auftreten. Manche Säuglinge werden mit einer angeborenen Pseudoobstruktion des Darms geboren, und manche Menschen entwickeln diese Erkrankung im Erwachsenenalter. Die Pseudoobstruktion des Darms kann akut sein, d. h. plötzlich auftreten und kurze Zeit andauern, oder sie kann chronisch sein, d. h. lange anhalten.
Die akute Kolonpseudobstruktion
Die akute Kolonpseudobstruktion, auch Ogilvie-Syndrom oder akuter Kolonileus genannt, betrifft meist ältere Erwachsene. Bei dieser Erkrankung wird der Dickdarm aufgebläht oder vergrößert, nachdem
- chirurgische Eingriffe, z. B. Operationen zur Öffnung des Bauches oder zum Ersatz einer Hüfte oder eines Knies
- Verletzungen, wie z. B. eine Hüftfraktur
- Krankheit, z. B. eine schwere Infektion
Die akute Pseudoobstruktion des Dickdarms kann zu schweren Komplikationen führen. In der Regel bessert sich der Zustand der Betroffenen jedoch mit der Behandlung.
Der Beitrag basiert u.a. auf Informationen von MedlinePlus.