Das Gefühl, traurig oder deprimiert zu sein, kennt wahrscheinlich jeder. Es gibt Situationen und Momente im Leben, da möchte man am liebsten den ganzen Tag die Decke über den Kopf ziehen. Das ist völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. Komplizierter wird es, wenn die negativen Gefühle bleiben beziehungsweise immer wieder auftauchen. Eine depressive Grundstimmung ist besorgniserregende, denn sie beeinflusst das tägliche Leben. Unter Umständen wird daraus auch eine schwere Depression, die ohne Medikamente und psychologische Hilfe schwerwiegende Folgen haben kann. Depressionen sind eine Volkskrankheit. Jeder Mensch, jeden Geschlechts, in jedem Alter kann darunter leiden.
Allerdings geht die Forschung davon aus, dass genetische, biologische, psychische als auch Umwelteinflüsse eine Rolle spielen, in welchem Ausmaß Depressionen auftreten. Sie treten nicht selten im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Krebs und Herzerkrankungen auf. Depressionen können diese Erkrankungen verschlimmern und umgekehrt. Manchmal verursachen Medikamente, die zur Behandlung dieser Krankheiten eingenommen werden, Nebenwirkungen, die zu depressiven Symptomen beitragen.
Welche verschiedenen Arten von Depressionen gibt es?
Zwei häufige Formen der Depression sind:
- Schwere Depressionen, bei denen die meiste Zeit über mindestens zwei Wochen Symptome einer Depression auftreten, die typischerweise die Fähigkeit zu arbeiten, zu schlafen, zu lernen und zu essen beeinträchtigen.
- Anhaltende depressive Störung (Dysthymie), die oft weniger schwere depressive Symptome aufweist, die viel länger andauern, in der Regel mindestens 2 Jahre lang.
Andere Formen der Depression sind:
- Perinatale Depression, bei der eine Frau während der Schwangerschaft oder nach der Entbindung eine schwere Depression erleidet (postpartale Depression).
- Saisonale affektive Störung, die mit den Jahreszeiten kommt und geht, typischerweise im Spätherbst und Frühwinter beginnt und im Frühjahr und Sommer wieder verschwindet.
- Depression mit Psychose-Symptomen, d. h. eine schwere Form der Depression, bei der eine Person Psychose-Symptome wie Wahnvorstellungen (beunruhigende, falsche feste Überzeugungen) oder Halluzinationen (Hören oder Sehen von Dingen, die andere nicht sehen oder hören) aufweist.
Personen, bei denen eine bipolare Störung diagnostiziert wurde (früher als manische Depression oder manisch-depressive Erkrankung bezeichnet), leiden auch unter Depressionen.
Was sind die Anzeichen und Symptome einer Depression?
Häufige Symptome einer Depression sind:
- Anhaltend traurige, ängstliche oder “leere” Stimmung
- Gefühle der Hoffnungslosigkeit oder des Pessimismus
- Gefühle von Reizbarkeit, Frustration oder Unruhe
- Gefühle von Schuld, Wertlosigkeit oder Hilflosigkeit
- Verlust von Interesse oder Freude an Hobbys oder Aktivitäten
- Verminderte Energie, Müdigkeit oder “Verlangsamung”
- Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, sich zu erinnern oder Entscheidungen zu treffen
- Schlafschwierigkeiten, frühmorgendliches Erwachen oder Überschlafen
- Veränderungen des Appetits oder ungeplante Gewichtsveränderungen
- Schmerzen, Kopfschmerzen, Krämpfe oder Verdauungsbeschwerden, die keine eindeutige körperliche Ursache haben und auch mit einer Behandlung nicht nachlassen
- Selbstmordversuche oder Gedanken an Tod oder Selbstmord
Der Beitrag basiert u.a. auf Informationen von MedlinePlus.