Die bipolare Störung ist eine psychische Störung, bei der es zu auffälligen, manchmal extremen Veränderungen der Stimmung und des Verhaltens kommt. Zu den Stimmungsschwankungen bei einer bipolaren Störung gehören intensive Emotionen zusammen mit erheblichen Veränderungen der Schlafgewohnheiten, des Aktivitätsniveaus, der Gedanken oder des Verhaltens. Eine Person mit bipolarer Störung kann manische, depressive oder „gemischte“ Phasen haben. Bei einer gemischten Phase treten sowohl manische als auch depressive Symptome auf. Diese Stimmungsphasen verursachen Symptome, die oft mehrere Tage oder Wochen anhalten. Während einer Phase dauern die Symptome jeden Tag fast den ganzen Tag lang an.
Diese Stimmungs- und Aktivitätsveränderungen unterscheiden sich stark vom üblichen Verhalten des Kindes und vom Verhalten gesunder Kinder und Jugendlicher.
Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich eine manische Phase auf unterschiedliche Weise:
- Über längere Zeit intensive Freude oder Dummheit zeigen.
- Sie haben ein sehr kurzes Temperament oder wirken extrem reizbar.
- Sie sprechen schnell über viele verschiedene Dinge.
- Sie haben Schlafprobleme, fühlen sich aber nicht müde.
- Sie haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, und haben rasende Gedanken.
- Übermäßiges Interesse an vergnüglichen, aber riskanten Aktivitäten.
- Riskante oder rücksichtslose Handlungen, die von schlechtem Urteilsvermögen zeugen.
Bei Kindern und Jugendlichen, die eine depressive Phase haben, äußert sich dies folgendermaßen:
- Häufig und grundlos traurig sein.
- Sie zeigen erhöhte Reizbarkeit, Wut oder Feindseligkeit.
- Sie klagen häufig über Schmerzen, z. B. Bauch- und Kopfschmerzen.
- Sie haben eine spürbar höhere Schlafdauer.
- Sie haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
- Sie fühlen sich hoffnungslos und wertlos.
- Sie haben Schwierigkeiten, zu kommunizieren oder Beziehungen zu pflegen.
- Sie essen zu viel oder zu wenig.
- Sie haben wenig Energie und kein Interesse an Aktivitäten, die ihnen normalerweise Spaß machen.
- Sie denken an den Tod oder haben Selbstmordgedanken.
Können Kinder und Jugendliche mit bipolarer Störung auch andere Probleme haben?
Junge Menschen mit bipolarer Störung können mehrere Probleme gleichzeitig haben. Dazu gehören:
- Missbrauch von Alkohol und Drogen. Bei jungen Menschen mit bipolarer Störung besteht die Gefahr des Alkohol- oder Drogenmissbrauchs.
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Kinder und Jugendliche, die sowohl an einer bipolaren Störung als auch an ADHS leiden, haben möglicherweise Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
- Angststörungen. Kinder und Jugendliche mit bipolarer Störung können auch eine Angststörung haben.
Manchmal gehen extreme Verhaltensweisen mit Stimmungsschüben einher. Während manischer Phasen können junge Menschen mit bipolarer Störung extreme Risiken eingehen, die sie normalerweise nicht eingehen würden oder die ihnen Schaden oder Verletzungen zufügen könnten. Während depressiver Phasen denken einige junge Menschen mit bipolarer Störung möglicherweise daran, von zu Hause wegzulaufen oder haben Selbstmordgedanken.
Wie wird eine bipolare Störung diagnostiziert?
Ein Arzt oder Psychologe wird Ihrem Kind Fragen zu seiner Stimmung, seinem Schlafverhalten, seinem Energielevel und seinem Verhalten stellen. Es gibt keine Bluttests oder Gehirnscans, die eine bipolare Störung diagnostizieren können. Der Mediziner kann jedoch Tests durchführen, um festzustellen, ob die Symptome Ihres Kindes durch etwas anderes als eine bipolare Störung verursacht werden. Manchmal müssen die Ärzte wissen, ob es in der Familie Krankheiten wie Depressionen oder Drogenkonsum gibt.
Andere Störungen weisen ähnliche Symptome wie die bipolare Störung auf, darunter ADHS, eine Störung der Stimmungsregulierung, eine oppositionelle Trotzstörung, eine Verhaltensstörung und Angststörungen. Es kann auch schwierig sein, eine bipolare Störung von einer Depression zu unterscheiden, die ohne Manie auftritt und als „schwere Depression“ bezeichnet wird. Ein Arzt, der auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spezialisiert ist, kann die Symptome Ihres Kindes sorgfältig und vollständig beurteilen, um die richtige Diagnose zu stellen.
Der Beitrag basiert auf Informationen von MedlinePlus.
