Die Zwangsstörung oder OCD beginnt ab dem Jugendalter. Eine Zwangsstörung ist ein Gefühl starker Obsessionen und Zwänge, die zu intensivem Unbehagen führen und das tägliche Funktionieren beeinträchtigen. Obsessionen sind Gedanken, die anhaltend und wiederkehrend sind. Sie umfassen sogar unerwünschte Bilder und Impulse, die zu Verzweiflung und Ängsten führen. Diese Gefühle und Gedanken sind in der Regel irrational oder unrealistisch. Zwänge sind sich wiederholende Rituale oder Verhaltensweisen, wie z.B. etwas immer wieder zu überprüfen, oder mentale Handlungen wie Zählen. Diese Besessenheit und Zwänge verursachen intensive Verzweiflung und Ängste und können die täglichen Aktivitäten, Beziehungen, sozialen Aktivitäten und das akademische Funktionieren stören. Die Person mit einer Zwangsstörung denkt, dass sie keine Kontrolle über ihre Handlungen hat. Eine Zwangsstörung ist eine schubförmige und chronische Krankheit.
Die Gedanken ändern sich, wenn der Heranwachsende wächst. Jüngere Kinder, die an einer Zwangsstörung leiden, denken oft daran, dass ihnen und ihrer Familie Schaden zugefügt wird, z.B. dass ein Dieb durch eine unverschlossene Tür ins Haus gelangt. Dies führt dazu, dass die Kinder immer wieder die Tür und die Fenster überprüfen müssen, weil sie befürchten, dass sie die Tür versehentlich unverschlossen gelassen haben könnten. Teenager, die an einer Zwangsstörung leiden, befürchten, dass sie durch Keime, verseuchte Lebensmittel und AIDS krank werden könnten. Der Jugendliche entwickelt bestimmte Rituale, wie z.B. unzählige Male Händewaschen, um die Angst zu überwinden. Diese Rituale lassen sie glauben, dass sie das Problem vorläufig überwunden haben und verschaffen ihnen vorübergehend Erleichterung. Wenn sie diese Rituale nicht durchführen, werden sie immer ängstlicher.
Die Zwangsstörung ist ein Zeichen für die ungewöhnliche Funktionsweise der Hirnkreisläufe und betrifft den Striatum-Teil des Gehirns. Die Hirnaktivitätsmuster solcher Menschen unterscheiden sich von normalen Menschen und Menschen mit anderen psychischen Störungen. Forscher sind zu dem Schluss gekommen, dass die Zwangsstörung in der Regel ein familiäres Problem ist und eine Störung des Gehirns darstellt. Eine bakterielle Streptokokkeninfektion kann den Zustand der OCD verursachen oder verschlechtern. Auch Jugendliche ohne familiäre Vorgeschichte einer OCD können diese entwickeln. Den meisten Jugendlichen ist es peinlich, über ihre OCD zu sprechen. Sie glauben, dass die Leute sie als verrückt bezeichnen werden, und das wird sie beschämen. Dies wird es den Eltern schwer machen, mit ihren Kindern über ihre Zwangsstörung zu sprechen, um sie zu lösen. Die Eltern müssen zu diesem Zweck gute Kommunikationsfähigkeiten entwickeln. Auch die Unterstützung der Eltern ist für den Jugendlichen sehr wichtig. Die Zusammenarbeit ist neben der Behandlung äußerst wichtig, denn wenn das Problem nicht behandelt wird, wird der Jugendliche zu einem gestörten Erwachsenen heranwachsen.
Die meisten Jugendlichen mit OCD können eine wirksame Behandlung erhalten. Die Behandlung kann eine Psychotherapie und die Einnahme von Medikamenten wie Fluoxetin, Clomipramin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin und anderen Serotonin-Wiederaufnahmehemmern umfassen. Wenn eine OCD durch eine Streptokokkeninfektion verursacht wird, können dem Jugendlichen Antibiotika verabreicht werden, um das verursachende Bakterium abzutöten. Eine Verhaltenstherapie zur Expositions- und Reaktionsverhütung ist bei der Lösung der OCD sehr nützlich. Bei dieser Therapie ist der Jugendliche seinen Ängsten, die ihn zwanghaft zum Nachdenken anregen, gewissermassen ausgesetzt. Danach wird er/sie geschult, diese Gedanken und die Rituale zu vermeiden, die er/sie zur Bewältigung der Angst durchführt.
Ein Jugendlicher mit einer Zwangsstörung kann auch an Depressionen, Drogenmissbrauch, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen, Essstörungen und anderen Arten von Angststörungen leiden. Wenn eine Person mit einer Zwangsstörung und anderen psychischen Erkrankungen behandelt wird, wird es schwieriger, eine Zwangsstörung zu behandeln und sogar zu diagnostizieren.