Wells-Syndrom

Dirk de Pol, 12. November 2021

Gesundheit

Das Wells-Syndrom, auch bekannt als eosinophile Zellulitis, ist eine seltene dermatologische Erkrankung, die durch juckende, feurig rote und geschwollene Stellen gekennzeichnet ist, die auf beliebigen Hautbereichen auftreten können. Diese Flecken ähneln dem Erscheinungsbild einer typischen Hautinfektion, der Zellulitis, obwohl tatsächlich keine Infektion vorliegt.

Die Krankheit steht in Verbindung mit Eosinophilen, einer Art von weißen Blutzellen, die für die Bekämpfung von Infektionen entscheidend sind. Eine Überproduktion von Eosinophilen oder eine erhöhte Aktivität dieser Zellen kann Entzündungen hervorrufen, die zu Hautschäden führen. Was die Häufigkeit betrifft, ist das Wells-Syndrom äußerst selten, mit weniger als 100 dokumentierten Fällen weltweit. Es betrifft hauptsächlich Erwachsene, aber es wurden auch Fälle bei Kindern verzeichnet. Die Erkrankung zeigt keine Vorliebe für ein Geschlecht, sie betrifft Männer und Frauen gleichermaßen.

In einigen Fällen kann der Ausschlag über Jahre hinweg wiederkehren (häufig oder wiederholt auftreten). Die genaue Ursache des Wells-Syndroms ist derzeit nicht bekannt; einige Wissenschaftler glauben jedoch, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handeln könnte. Zur Behandlung des Wells-Syndroms werden in der Regel orale oder topische Kortikosteroide eingesetzt, obwohl auch Antimykotika, Antibiotika, Immunsuppressiva und/oder Antihistaminika mit unterschiedlichem Erfolg verwendet wurden.

Symptome

Menschen mit dem Wells-Syndrom entwickeln in der Regel einen Hautausschlag, dem häufig ein Jucken oder Brennen der Haut vorausgeht. Der Ausschlag besteht aus erhabenen, roten, geschwollenen Bereichen, die sich warm anfühlen können. Die Gliedmaßen (Arme und Beine) sind die am häufigsten betroffenen Körperregionen. Allerdings kann auch der Rumpf betroffen sein. Die Symptome treten in der Regel rasch auf und können vier bis acht Wochen andauern. In einigen Fällen kann der Ausschlag über Jahre hinweg wiederkehren (häufig oder wiederholt auftreten). Bei manchen Menschen mit Wells-Syndrom können auch Symptome auftreten, die nicht die Haut betreffen, wie Asthma, Gelenkschmerzen, Fieber oder Müdigkeit.

In dieser Tabelle sind die Symptome aufgeführt, die Menschen mit dieser Krankheit haben können. Bei den meisten Krankheiten variieren die Symptome von Person zu Person. Menschen mit der gleichen Krankheit haben möglicherweise nicht alle aufgeführten Symptome.

 

Medizinische Begriffe Andere Namen  
80-99 % der Menschen haben diese Symptome
Zellulitis Bakterielle Infektion der Haut

 

Juckreiz Juckreiz

 

30%-79% der Menschen haben diese Symptome
Ungewöhnliche Blasenbildung der Haut Blasenbildung, generalisiert

 

Ödeme Flüssigkeitsretention

 

Eosinophilie Hohe Eosinophilenzahl im Blut

Ursache

Die genaue Ursache des Wells-Syndroms ist derzeit noch unbekannt. Einige Wissenschaftler glauben jedoch, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handeln könnte. Bei Menschen, die von einer Autoimmunerkrankung betroffen sind, greift das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise das eigene gesunde Gewebe an.

Zu den möglichen Auslösern des Wells-Syndroms gehören:

  • Insektenstiche (z. B. Spinnen, Bienen, Flöhe, Zecken oder Milben)
  • Virale Infektionen
  • Parasitäre Infektionen
  • Leukämie
  • Myeloproliferative Störungen
  • Atopische Dermatitis
  • Pilzinfektionen
  • Bestimmte Arten von Medikamenten
  • Churg-Strauss-Syndrom

Diagnose

Die Diagnose des Wells-Syndroms wird häufig aufgrund der charakteristischen Anzeichen und Symptome gestellt. Eine Hautbiopsie kann dann empfohlen werden, um die Diagnose zu bestätigen. Es ist auch wichtig, mögliche Auslöser der Erkrankung auszuschließen, die möglicherweise spezielle Behandlungsprotokolle erfordern.

Behandlung

Die mit dem Wells-Syndrom verbundenen Hautsymptome werden normalerweise mit oralen oder topischen Kortikosteroiden  behandelt. Weitere Medikamente, die zur Behandlung dieser Erkrankung eingesetzt werden können, sind Antimykotika, Antibiotika, Immunsuppressiva und/oder Antihistaminika (H1-Rezeptorantagonisten).

Prognose

Die langfristigen Aussichten (Prognose) für Menschen mit Wells-Syndrom sind ausgezeichnet. Die Erkrankung bildet sich in der Regel innerhalb von vier bis acht Wochen zurück und kann mit einer Behandlung auch schneller abklingen. Die meisten Menschen haben keine bleibenden Narben.

Bei einigen Betroffenen kann der Ausschlag wiederkehren (häufig oder wiederholt auftreten). In diesen Fällen kann es Jahre dauern, bis er endgültig verschwindet.

Der Beitrag basiert auf Informationen von MedlinePlus.

Dieser Artikel handelt von einem Krankheitsbild oder gesundheitlichen oder medizinischen Thema und dient dabei jedoch nicht der Eigendiagnose. Der Beitrag ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte lesen und beachten Sie auch unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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