Bei einer Halsrippe handelt es sich um eine zusätzliche Rippe. Diese bildet sich über der ersten Rippe und wächst von der Halsbasis direkt über dem Schlüsselbein. Die Halsrippe kann sich rechts, links oder auf beiden Seiten bilden. Dabei handelt es sich um eine komplett gewachsene Knochenrippe oder auch nur um dünne Gewebefasern. Eine Halsrippe ist von Geburt an vorhanden. Diese Anomalie bedeutet grundsätzlich kein Einschränkung oder Gefahr für einen selbst.
In Einzelfällen kann die Halsrippe allerdings Nerven oder Blutgefäße beeinträchtigen, sodass Nackenschmerzen als auch Taubheitsgefühle in den Armen entstehen können. Dieses sogenannte Thoracic-Outlet-Syndrom setzt normalerweise im Alter zwischen 20 und 50 Jahren ein und vor allem bei Männern. Bei einer von zehn Personen mit einer Halsrippe entwickelt sich das Thoracic-Outlet-Syndrom.
Symptome des Thoracic-Outlet-Syndroms
Nicht alle Menschen mit einer Halsrippe entwickeln ein Thoracic-Outlet-Syndrom, und das Syndrom kann auch durch andere Erkrankungen verursacht werden.
Zu den Symptomen des Thoracic-Outlet-Syndroms gehören:
- Schmerzen in Nacken und Schulter, die sich in den Arm ausbreiten – dies kann ständig sein oder kommen und gehen
- vorübergehender Gefühlsverlust, Schwäche oder Kribbeln in den betroffenen Armen und Fingern
- vorübergehende Unfähigkeit, feine Handbewegungen auszuführen – wie zum Beispiel Knöpfe anzunähen
- Raynaud-Phänomen – ein Zustand, der die Blutversorgung der Finger und Zehen beeinträchtigt und sie weiß macht
- ein Blutgerinnsel, das sich in der Arteria subclavia bildet –, das die Blutversorgung der Finger beeinträchtigen kann und kleine rote oder schwarze Flecken auf der Haut verursacht
- Schwellung im betroffenen Arm (obwohl dies selten vorkommt)
Diese Symptome variieren stark von Person zu Person. Sie können konstant sein oder kommen und gehen.
Behandlung des Thoracic-Outlet-Syndroms
Wenn Sie ein Thoracic-Outlet-Syndrom haben, kann Ihr Hausarzt Sie zur Physiotherapie überweisen. Schulterübungen können helfen, den Nackenbereich zu dehnen und zu stärken und eine schlechte Haltung zu korrigieren. Massage kann auch helfen, verspanntes oder verkürztes Nackengewebe zu lösen. Auch der Besuch bei einem Ergotherapeuten kann hilfreich sein, um sich über Techniken zum Schutz von Rücken und Nacken bei der Arbeit beraten zu lassen.
Um Schmerzen und Schwellungen zu lindern, kann Ihr Hausarzt ein entzündungshemmendes Medikament verschreiben. Wenn Sie Blutgerinnsel entwickeln, werden Ihnen möglicherweise Medikamente zu deren Auflösung (Thrombolytika) und Antikoagulanzien verschrieben, um die weitere Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Wenn diese Behandlungen alle nicht helfen, kann eine Operation eine Option sein.
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