Die lymphozytäre Hypophysitis (LH) ist eine Erkrankung, bei der die Hypophyse von Lymphozyten infiltriert wird, was zu einer Vergrößerung der Hypophyse und einer Funktionsbeeinträchtigung führt. Sie tritt am häufigsten bei Frauen in der Spätschwangerschaft oder nach der Geburt auf, kann aber auch bei Frauen vor der Pubertät oder nach der Menopause sowie bei Männern auftreten.
Zu den Symptomen der LH können Kopfschmerzen, Gesichtsfeldeinschränkungen und seltener Doppeltsehen (Diplopie) gehören. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, es wird jedoch angenommen, dass sie mit einer Autoimmunerkrankung zusammenhängt. Obwohl einige Fälle von selbst oder nach einer kurzen Behandlung mit Steroiden abklingen, verursachen andere Fälle selbst bei aggressiver medizinischer oder chirurgischer Behandlung anhaltende Probleme.
Symptome
Bei Menschen mit lymphozytärer Hypophysitis sind Kopfschmerzen typischerweise das erste Symptom. Diese gehen in der Regel einer Gesichtsfeldeinschränkung voraus oder treten zusammen mit dieser auf; selten kann es auch zu Doppelbildern (Diplopie) kommen. Hyperprolaktinämie betrifft etwa ein Drittel der Betroffenen und verursacht bei Frauen Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation) oder Galaktorrhoe (Produktion von Muttermilch) und bei Männern sexuelle Funktionsstörungen.
Weitere Merkmale, die seltener auftreten und mit Veränderungen der Hypophysensekretion zusammenhängen, können sein:
- Hypoprolaktinämie (Prolaktinmangel)
- subklinischer Hypopituitarismus (verminderte Produktion von Hypophysenhormonen ohne Symptome)
- ACTH-Mangel
- akute Nebennierenkrise
- Hypogonadotroper Hypogonadismus (wird in der Regel nur bei Männern diagnostiziert)
isolierter Mangel an Wachstumshormon (GH)Ursache
Die genaue Ursache der lymphozytären Hypophysitis (LH) wird immer noch diskutiert und bleibt unklar. Es wurde vermutet, dass die LH eine autoimmune Ätiologie hat. Dies wird im Allgemeinen durch das häufige Auftreten nach der Geburt und die lymphozytäre Infiltration sowie durch verschiedene histopathologische, labortechnische und klinische Befunde unterstützt.
Behandlung
Die lymphozytäre Hypophysitis kann sich bei den Betroffenen unterschiedlich entwickeln, so dass verschiedene Behandlungsstrategien erforderlich sein können. Bei einigen Personen kommt es zu einer Spontanremission (Verbesserung oder Rückbildung der Erkrankung ohne formelle Behandlung). In der Regel wird eine sorgfältige Nachsorge empfohlen.
Viele Betroffene haben nur Kopfschmerzen als Symptom, und es wurde mehrfach berichtet, dass sich die Beschwerden bei diesen Personen allein durch Glukokortikoide bessern. Obwohl der Einsatz von Glukokortikoiden oder anderen entzündungshemmenden und immunsuppressiven Medikamenten als medizinische Behandlung vorgeschlagen wurde, muss ihre langfristige Wirksamkeit noch bestätigt werden. Eine hochdosierte Methylprednisolon-Pulstherapie (kurze, intensive Verabreichung in bestimmten Abständen) scheint bei etwa 30 % der behandelten Patienten wirksam zu sein.
Eine transsphenoidale Operation (Zugang „durch die Nase“) zur Bestätigung der Diagnose und zur Rettung lebensfähigen Hypophysengewebes kann bei Personen mit Symptomen oder Anzeichen einer schweren Kompression erforderlich sein. Es wurde über eine Verbesserung des Sehvermögens nach einer Dekompression mit dieser Art von Operation berichtet. In einigen Fällen ist eine Hypophysenbiopsie sowohl diagnostisch als auch therapeutisch, da sich die Hypophysenfunktion nach diesem Eingriff allmählich erholen kann.
Der Beitrag basiert auf Informationen von MedlinePlus.