Die Lähmung des sechsten Hirnnervs ist eine Nervenstörung, die bei einer Schädigung des sechsten Hirnnervs auftritt. Die Störung führt dazu, dass einige der Muskeln, die die Augenbewegungen steuern, nicht mehr richtig funktionieren. Betroffene können das Auge nicht nach außen zum Ohr hin drehen.
Weitere Anzeichen und Symptome können Doppeltsehen, Kopfschmerzen und Schmerzen im Bereich des Auges sein. Eine Lähmung des sechsten Nervs kann viele Ursachen haben, darunter Schlaganfall, Hirnaneurysma, diabetische Neuropathie, Trauma, Infektionen, Entzündungen, Tumore, Migräne oder Hirndruck. Zur Linderung der Symptome können Augenpflaster, Brillen oder Kortikosteroide eingesetzt werden. Bei manchen Menschen ist keine Behandlung erforderlich, während bei anderen eine Operation notwendig sein kann.
Symptome
Die Anzeichen und Symptome der Lähmung des sechsten Nervs sind unterschiedlich, können aber folgende sein:
- Doppeltsehen (insbesondere beim Blick auf eine Seite)
- Kopfschmerzen
- Schmerzen um das Auge herum
Ursache
Für die Lähmung des sechsten Nervs gibt es viele mögliche Ursachen, unter anderem:
- Schlaganfall
- Trauma
- Viruserkrankung
- Hirntumore
- Entzündung
- Infektionen (z. B. Meningitis)
- Migräne-Kopfschmerzen
- Erhöhter Druck im Inneren des Gehirns
- Gradenigo-Syndrom (das auch Ohrenausfluss und Augenschmerzen verursacht)
- Multiple Sklerose
- Schwangerschaft
- Gehirn-Aneurysmen
- Erkrankungen der kleinen Gefäße, insbesondere bei Diabetikern (diabetische Neuropathie)
Der Zustand kann schon bei der Geburt vorhanden sein, die häufigste Ursache bei Kindern ist jedoch ein Trauma. Bei manchen Menschen gibt es keine eindeutige Ursache.
Vererbung
Die Lähmung des sechsten Nervs gilt nicht als Erbkrankheit. Die meisten Fälle treten sporadisch bei Menschen auf, in deren Familie die Krankheit nicht vorkommt.
Diagnose
Die Diagnose einer Lähmung des sechsten Nervs wird im Allgemeinen aufgrund der charakteristischen Anzeichen und Symptome gestellt. Dann können zusätzliche Untersuchungen angeordnet werden, um die Diagnose zu bestätigen und die Ursache zu ermitteln (falls möglich). Diese Tests können eine gründliche Augenuntersuchung, Bluttests, Bildgebung des Kopfes (wie eine CT- oder MRT-Untersuchung) und/oder eine Lumbalpunktion umfassen.
Behandlung
In einigen Fällen verschwindet die Lähmung des sechsten Nervs ohne Behandlung. Wenn der Verdacht auf eine Entzündung des sechsten Nervs besteht, können Medikamente, so genannte Kortikosteroide, eingesetzt werden. Bis der Nerv geheilt ist, kann das Tragen einer Augenklappe bei Doppeltsehen helfen. Auch eine Prismenbrille kann helfen, das Sehvermögen wieder zu korrigieren. Nach einer gewissen Zeit der Beobachtung kann eine Schieloperation in Betracht gezogen werden.
Prognose
Die langfristigen Aussichten (Prognose) hängen von der zugrunde liegenden Ursache der Erkrankung ab. Eine durch eine Viruserkrankung verursachte Lähmung des sechsten Nervs verschwindet in der Regel vollständig, während bei Fällen, die auf ein Trauma zurückzuführen sind, Restbeschwerden auftreten können. Die größte Besserung tritt im Allgemeinen in den ersten 6 Monaten ein. Die meisten Menschen mit idiopathischer Lähmung des sechsten Nervs (unbekannter Ursache) erholen sich vollständig. Bei einigen Menschen kann es zu dauerhaften Sehveränderungen kommen.
Der Beitrag basiert auf Informationen von MedlinePlus.