Der durchschnittliche Haushalt ist mit einer Vielzahl von Giften gefüllt. Oft sind diese Gifte alltägliche Chemikalien, die in Behältern aufbewahrt werden, die nicht besonders auffällig sind. Beispiele dafür sind Frostschutzmittel und Rattengift, das oft Arsen als Bestandteil enthält. In einigen Fällen werden Medikamente wie Schlaftabletten in kindersicheren Behältern aufbewahrt, die ironischerweise nur von Kindern ohne allzu große Frustration geöffnet werden können. Die Wahrscheinlichkeit, in der eigenen Wohnung chemisch vergiftet zu werden, ist viel höher als beim Essen. Dies bedeutet nicht, dass die Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung sehr hoch ist, obwohl es oft ratsam ist, dass die Personen im Haushalt einige der grundlegenden Schritte kennen, die zu unternehmen sind, falls jemand vergiftet worden zu sein scheint.
Der erste Schritt sind die oft wiederholten, selten tatsächlich ausgeführten Worte „Ruhe bewahren“. Ruhe zu bewahren ist das erste, was jeder, der vergiftet wurde, tun sollte. Es gibt mehrere Gründe, warum dies so kritisch ist. Zunächst einmal ist es wahrscheinlich, dass Panik die ordnungsgemäße Ausführung typischer Erste-Hilfe-Aufgaben behindert, um zu verhindern, dass die Nebenwirkungen der Gifte zu früh einsetzen. Panik macht es den Menschen auch viel schwerer zu verstehen, was Sie ihnen sagen wollen, wenn Sie das örtliche Krankenhaus anrufen, was bedeutet, dass Hilfe möglicherweise zu spät kommt. Schließlich können sich einige Gifte im Körper ausbreiten und schneller tödlich sein, wenn der Kreislauf in einen hohen Gang gebracht wird, was häufig dann geschieht, wenn eine Person Panikattacken zulässt.
Wenn Sie es geschafft haben, ruhig zu bleiben und Panik zu vermeiden, ist der nächste Schritt, das örtliche Krankenhaus oder die Giftzentrale anzurufen. Informieren Sie sie unbedingt über Ihre Symptome und, falls Sie das Wissen haben, mit welchem Gift Sie in Kontakt gekommen sind. Natürlich muss eine Adresse angegeben werden, damit sie wissen, wohin sie sich wenden können. Auch andere Informationen könnten hilfreich sein, z.B. wie viel Gift Sie Ihrer Meinung nach eingenommen haben und ob Sie in Ihrer Anamnese gegen bestimmte Substanzen oder Medikamente allergisch sind. Auch hier kann es entscheidend sein, Ruhe zu bewahren, um die notwendigen Informationen schnell am Telefon zu vermitteln. Nach diesem Schritt kann dann die grundlegende Erste Hilfe unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wie das Gift vom Körper aufgenommen wurde.
Wenn das Gift eingeatmet wurde, wie z.B. im Falle von Ammoniak und Bleichmittel, die miteinander vermischt wurden, dann bewegen Sie sich am besten in einen gut belüfteten Bereich. Bleiben Sie so weit wie möglich von dem Giftgas entfernt, um eine weitere Vergiftung zu vermeiden, und versuchen Sie, so viel frische Luft wie möglich in die Lungen zu bekommen. Eine künstliche Beatmung kann erforderlich sein, wenn das Gift bereits zu wirken begonnen hat und das Opfer nicht mehr atmet. Unabhängig davon, was das Gift war, ist es, solange es eingeatmet wurde, notwendig, den weiteren Kontakt mit den giftigen Dämpfen zu minimieren. Die meisten Gifte dieser Art können nach längerer Exposition viel mehr Schaden anrichten als beim ersten Kontakt.
Für Gifte, die mit der Haut in Kontakt kommen, ist die Vorgehensweise offensichtlich anders. Der erste Schritt besteht darin, jedes Gift von der Oberfläche zu entfernen, wenn das betreffende Gift trocken war. Dies sollte mit geschützten Händen erfolgen, um eine weitere Kontamination und mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Stellen, an denen das Gift in Kontakt kam, und die Bereiche um sie herum sollten mit klarem Wasser stark gewaschen werden. Das Auswaschen des Giftes ist besonders kritisch, wenn es in flüssiger Form war. Spülen Sie die Bereiche mit Seife ab und waschen Sie weiter, um möglichst viel des Giftes von der Haut zu entfernen. Alle Kleidungsstücke, die mit dem Gift in Berührung gekommen sein könnten, sollten sofort abgelegt werden.
Bei verschluckten Giften oder einer Überdosis von Medikamenten sind schließlich einige Schritte zu unternehmen. Es gibt nur wenige Erste-Hilfe-Maßnahmen, die verhindern können, dass das Gift seine Wirkung entfaltet, aber es gibt Maßnahmen, die helfen, eine weitere Vergiftung zu verhindern. Untersuchen Sie den Mund und entfernen Sie alle Spuren von Pillen, Tabletten oder in welcher Form auch immer das Gift verschluckt wurde. Das Ausspülen des Mundes und das Abwischen der Lippen mit einem feuchten Tuch kann manchmal helfen, wenn das Gift in flüssiger Form war.