Mantra-Gesänge, Meditation, Lobpreisungen an Gott, das Lesen religiöser Texte, Feueropferrituale etc. sind im Yoga vorbereitende Praktiken. Dadurch wird das vorläufige Ziel der Reinigung des Körpers und der Konzentration des Geistes erreicht. Doch es sind noch weitere Meilensteine zu erreichen. Um diesen zu erreichen, sollten spirituelle Sucher nach notwendigen Informationen Ausschau halten und dann Wachsamkeit, Standhaftigkeit und die Fähigkeit, diesen Weg zu gehen, einnehmen. Wenn sich ein spirituell Suchender immer an all dies erinnert, dann weiß er sicher, dass das Ziel, das hinter der Erstellung von Fotos/Bildern eines 5-köpfigen Gayatri steht, ordnungsgemäß erreicht wurde.
In Wirklichkeit ist Gayatri die weltweite Superkraft des allmächtigen Herrn. Es hat keine besondere Form. Wenn man einen Blick auf die Form Gottes werfen möchte, kann dies nur in Form von Licht geschehen. Weisheit wird mit Licht verglichen. Der Gott von Gayatri ist Savita. Savita bedeutet die Sonne – eine gigantische Kugel aus strahlendem Licht. Wenn sich die Gayatri-Superkraft in einem spirituell Suchenden manifestiert, erhält er einen Blick auf einen Punkt des Lichts, wenn er meditiert. Ein spirituell Suchender sieht einen kleinen/großen Lichtball entweder in seinem Herzen, Kopf, Nabel oder in den Augen. Manchmal vergrößert sie sich und manchmal verkleinert sie sich. Viele Arten von Formen, Farben von Lichtstrahlen werden darin gesehen. In den Anfangsstadien schwingt sie immer wieder, manchmal ist sie sichtbar und manchmal verschwindet sie wieder. Aber langsam kommt ein Zustand, in dem alle verschiedenen Formen, Bewegungen und Farben abgewehrt werden und nur noch ein Lichtpunkt übrig bleibt. In den Anfangsstadien ist dieses Licht von kleiner Form und mit weniger Ausstrahlung, aber wenn der Seelenzustand fortschreitet, fängt dieser Lichtpunkt an, sich zu vergrößern, wird blendender und manifestiert eine Menge Glückseligkeit. So wie ein Lotus aufblüht, wenn das Sonnenlicht am frühen Morgen seine Knospe streichelt, so erfährt unsere innere Seele, wenn sie von diesem göttlichen Licht berührt wird, die Glückseligkeit des Brahman, die absolute Glückseligkeit und die Glückseligkeit der eigenen Existenz und des Bewusstseins. So wie das indische Rothuhn (Vogel) die ganze Nacht den Mond anstarrt, so sehnt sich der spirituelle Suchende danach, durch den Blick auf dieses innere Licht unermessliche Glückseligkeit zu erfahren. Manchmal wünscht man sich, dass, so wie eine Motte ihr Leben für die Flammenlampe hingibt, d.h. sie gibt ihre gewöhnliche Existenz für die herrliche Flamme auf, so muss auch ich mein niederes individuelles Ego in dieses kosmische Licht Gottes verschmelzen.
Dies ist ein kleiner Einblick in die Meditation über das formlose Brahman (Gott). Vom Standpunkt der Erfahrung aus betrachtet, fühlt ein spirituell Suchender, dass er Brahman und spirituelle Weisheit erfährt. Das Geschenk der Weisheit, d.h. das Aufsaugen großer idealistischer Aktivitäten in unserem täglichen Leben, sollte in uns Inspirationen und Sehnsüchte wecken. Nicht nur Erwachen, sondern dass es die Form einer festen Entschlossenheit, eines inneren Zustandes und als Wahrheit annimmt. Dies ist das Symbol der Erfahrung des göttlichen Lichts. Denn wenn die Unkenntnis der Kraft der Illusion (Maya) und des Egoismus überwunden ist, beginnt der Mensch mit einer großzügigen Sichtweise zu denken und saugt die Taten großer Menschen auf. Ein solcher Mensch zögert nie, den Weg der Spiritualität kühn zu beschreiten, im Gegensatz zu Menschen voller Geiz, Egoismus, Verblendung und engen weltlichen Bindungen. Um entsprechende Handlungen auszuführen, marschiert er auf dem Weg des spirituellen Wohlbefindens mit großem Mut und Unternehmungsgeist zügig voran.
Bis jetzt haben wir uns mit der Natur der Weisheit der hohen Statur und der Meditation über die göttliche Kraft in Form von ‚Gayatri‘ beschäftigt. In der Vorstufe ist es nicht möglich, solch hochrangige Erfahrungen zu machen. Man muss zuerst vorbereitende, spirituelle Praktiken wie Mantra-Gesänge, Verehrung, Meditation, Lobpreisungen, Feueropfer etc. einnehmen. Zu solchen Zeiten ist es ein Muss, dass man sich mit Hilfe von Fotos und Bildern Hilfe verschafft. Die Meditation im Vorfeld ist nur über Namen und Form möglich. Die Stufe der formlosen Meditation ist sehr viel höher auf der Skala. Selbst in diesem Zustand ist es nicht notwendig, die Bilderverehrung aufzugeben und stattdessen kontrolliert man, indem man sie in die tägliche Arbeit mit einbezieht, seine angesammelten psychischen Prägungen. Wenn ein riesiges Gebäude gebaut wird, besteht sein Fundament aus Kieseln und Steinen. Wenn ein festes Fundament gelegt ist, kann man ein Gebäude in verschiedenen Farben und Designs bauen. Später bemerkt man die Kieselsteine / Steine im Fundament nicht mehr, aber man braucht nicht darauf zu verzichten oder sie zu verspotten. Man sollte erkennen, dass die Basis und das feste Fundament dieses gigantischen Gebäudes diese Kieselsteine, Steine etc. sind. Auch der spirituelle Fortschritt der Meditation mit der Form kann als ein Grundstein bezeichnet werden. In der Vorstufe ist seine Voraussetzung ein Muss. So hat der Beginn der Spiritualität schon seit der Antike mit Hilfe der Bilderverehrung stattgefunden und schreitet stetig voran. In diesem Zusammenhang wurde die Form der Gayatri-Superkraft geformt. Genau wie andere Gottesbilder wurde auch ihr Bild seit der Antike in der Vermittlung und Anbetung Gottes verwendet.
Gewöhnlich ist nur das Bild eines menschlichen Gesichtes mit einem Gesicht und 2 Armen geeignet. Dies ist das Beste aus für Meditation und Anbetung. Auch Gayatri sollte diese Art von Händen und Beinen haben, so wie es die geliebte Mutter eines spirituell Suchenden hat. Daher verwendet man in der Meditation und Anbetung das Bild der Gayatri-Mutter, die mit 2 Armen und einem Gesicht auf einem weißen Schwan sitzt und ein Buch und einen Wassertopf in den Händen hält. Aber in manchen Regionen sieht man Bilder mit 5 Gesichtern. Vielleicht ist seine Meditation und Anbetung nicht geeignet, aber es hat eine wichtige Botschaft und Richtung in sich. Das müssen wir genau sehen.
Die fünf Gesichter von Gayatri sind die 5 Hüllen, die eine Jeeva (Lebewesen) bedecken. Sie sind die 5 Manifestationen und die zehn Arme der 10 Sidhis (göttliche Kräfte) und Erfahrungen. Die fünf Arme befinden sich auf der linken Seite und die anderen 5 auf der rechten Seite. Sie weist auf die 5 materiellen und 5 spirituellen Kräfte und Sidhis hin, die mit der Gayatri-Superkraft verbunden sind. Wann immer sich diese Superkraft manifestiert, wird man mit Sicherheit die 10 Erfahrungen, besonderen Eigenschaften und den Reichtum sehen. Der Sinn der Ausführung spiritueller Praktiken besteht nicht nur darin, täglich an einem bestimmten Ort zu sitzen, um einen wissenschaftlichen Ritus durchzuführen. Vielmehr bedeutet es, dass man, indem man sein ganzes Leben zu einer Form spiritueller Anstrengung macht, die Statur seiner Qualitäten, Handlungen und seiner Natur so hoch erheben sollte, dass man darin jene göttlichen Herrlichkeiten sieht, die sich in einer symbolischen Form im Bild des 5-köpfigen Gayatri wiederfinden. Das Ziel der spirituellen Praktiken ist es, göttliche Energie zu erzeugen. Wenn 10 Energien und 10 Sidhis erreicht sind, weiß man mit Sicherheit, dass ein spirituell Suchender erfolgreich auf dem Pfad der hochrangigen spirituellen Praktiken voranschreitet.
Die 5 Gesichter von Gayatri sagen uns, dass die 5 Halbgötter der Existenz eines Lebewesens mit ihm verbunden sind, um sein Ziel zu erfüllen. Da sie unter dem Einfluss des Schlafes stehen, sehen sie tot aus und sind daher nutzlos. Als Folge davon existiert ein Lebewesen wie ein Schwächling. Werden aber diese mächtigen Helfer aktiviert, wenn ihre Kraft geschickt genutzt wird, dann erreicht der Mensch, anstatt ein gewöhnliches, alltägliches Leben zu führen, tatsächlich außergewöhnliche materielle und geistige Höhen. Der Mensch wird eine goldene Chance bekommen, seinem erniedrigten Zustand zu entsagen und an seiner Stelle ein Leben von erhabener Herrlichkeit zu führen. Die 5 Elemente des Körpers wurden als die 5 Halbgötter wie folgt dargestellt –
Der Herr des Weltraums ist Vishnu. Die Göttin des Feuers ist die Kraft des Maheshwari. Der Herr des Windes ist die Sonne. Der Herr der Erde ist Shiva und der Herr des Wassers ist Ganapati Ganesh. Auf diese Weise sind die 5 Götter unseres Körpers die Herren (Existenz) der 5 Elemente (KAPILTANTRA). Auch die 5 Pranas (Lebenskraft) werden als 5 Halbgötter bezeichnet.
Alle Lebewesen haben 5 Halbgötter. Da sie mit Lebenskraft durchtränkt sind, sind sie Shiva. Diese Gruppe manifestiert Kundalini Shakti (Göttliche Schlangenkraft). Ihre Form ist wie die eines blendenden Blitzes. (TANTRARNAV)
Die Kundalini wird erweckt, wenn die 5 Hüllen unseres Körpers aktiviert werden. Wenn die Kundalini aktiviert wird, strahlen die 5 Hüllen des Körpers eines spirituell Suchenden Glanz aus (MAHAYOG-VIGNAN)
Der menschliche Körper setzt sich aus 5 Elementen zusammen. Sein Sattva Guna wird als die 5 Ausstrahlungen des Bewusstseins gesehen. (1) Verstand (2) Intellekt (3) Wille (4) Geist oder Psyche (5) Ego.
Aus dem Tamas-Prinzip der 5 Elemente entsteht der grobstofflich/körperliche Körper. Sie bilden 1) Saft 2) Blut 3) Fleisch 4) Knochen 5) Knochenmark. Die 5 besonderen Organe, nämlich Gehirn, Herz, Leber, Lunge, Nieren und die 5 Sinnesorgane sind eine Schöpfung dieses Bereiches.
Die 5 Halbgötter, die uns gegeben wurden, um dem lebenden Körper zu helfen, werden auch die 5 Hüllen genannt. Oberflächlich betrachtet sieht der Körper einzeln aus, doch seine Kraft nimmt immer mehr zu. Obwohl er unsichtbar ist, ist er so mächtig, dass, wenn er aktiviert wird, der Mensch aus der Tiefe groß werden kann und auch die kosmische Seele (Gott) aus seinem gegenwärtigen Status einer individuellen Seele. Diese 5 Hüllen eines Lebewesens werden die 5 Hüllen genannt 1) Nahrungshülle 2) Vitalkraft-Hülle 3) Mentale Hülle 4) Intellektuelle Hülle 5) Glückseligkeits-Hülle.
Die Taitariya Unpanischade verkündet, dass die Vitalkraftscheide in der Nahrungsscheide, die Mentalscheide in der Vitalkraftscheide, die Intellektuelle Scheide in der Mentalscheide und die Glückseligkeitsscheide in der Intellektuellen Scheide ist. Hier drüben gibt es eine gewisse Parität und an einigen Stellen gibt es Unterschiede. Die Diskussion ist wie folgt –
Der Mensch ist voll von Nahrung und Saft. Das ist sein Kopf. Das ist seine südliche Seite. Das ist seine nördliche Seite. Das ist die Seele. Der Hinterschwanz liegt auf dem Merudand (feiner Stachel).
– TAITARIYA UPANISHAD ( 2/ 1/ 1)
Die Seele, die sich innerhalb der aus Nahrung, Saft etc. bestehenden Nahrungsscheide befindet, ist noch getrennt von ihr und ist die Lebenskraft. Sie ist omnipotent. Sie hat die gleiche Form. Auch ihre Aktivitäten sind ähnlich. Die Lebenskraft der Vitalkraftscheide ist der Kopf. Ihre Vyan-Vitalkraft ist der südliche Aspekt und die Apan-Vitalkraft ist der nördliche Aspekt. Der Raum ist seine Seele. Ihr Status auf der Erde ist schwanzartig.
– TAITARIYA UPANISHAD ( 2/ 2/ 1)
Getrennt von der Vitalkraftscheide ist die Mentalscheide. Die Vitalkraftscheide läuft mit der Mentalscheide über. Sie ist ihr sehr ähnlich. Die Vitalkraftscheide ist der Mentalscheide sehr ähnlich. Yaju ist ihr Kopf. Rig ist der südliche Aspekt und Sam ist sein nördlicher Aspekt. Seine Seele ist das Kommando.
– TAITARIYA UPANISHAD ( 2/ 3/ 1)
Warum sind die Veden mit der Mentalscheide korreliert? Diese Antwort wird im Shankar Bhashya (Kommentar) in SankalpaManthan gegeben und die Gefühle werden in der Form von Yaju, Rig, Sama Vedas dargestellt.
Anders als die Mentale Hülle ist die Intellektuelle Hülle. Die Mentale Hülle wird von der Intellektuellen Hülle bedeckt. Dies ist die Intellektuelle Hülle und ist ähnlich wie Purusha. Sie ist wie die Mentale Hülle. Der Glaube ist ihr Kopf. Die relative Wahrheit ist ihr südlicher Aspekt und die göttliche Wahrheit ihr nördlicher Aspekt. Yoga ist seine Seele. Sein hinterer Status ist von Bedeutung.
– TAITARIYA UPANISHAD ( 2/ 4/ 1)
Die Glückseligkeitshülle ist trotz des Verweilens in der Intellektuellen Hülle von ihr getrennt. Die Intellektuelle Hülle läuft mit der Glückseligkeitshülle über. Auch dies ist ähnlich wie Purusha (Gott). Es ist wie die Intellektuelle Hülle. Geliebt ist ihr Kopf. Innere Glückseligkeit ist ihre südliche Seite und äußere Freude ist ihre nördliche Seite. Glückseligkeit ist seine Seele. Sein hinterer Status ist im Brahman.
– TAITARIYA UPANISHAD ( 2/5/ 1)
Im religiösen Text PANCHDASHI stellen die Verse 3, 5, 6, 7, 8 des dritten Kapitels die 5 Hüllen wie folgt dar:
In der Speisescheide befindet sich der Körper einer Schöpfung des väterlichen Spermas, der wiederum aus der Nahrung, die er zu sich nimmt, hergestellt wird. Da der Körper Geburt und Tod erfährt, kann es nicht die Seele sein. Die bewusste Seele ist anders als diese.
– PANCHDASHI (3/3)
Die Vitalkraft-Scheide, die ein Inspirator der Sinne ist, die Kraft geben, ist im Körper reichlich vorhanden. Aber auch diese kann, da sie unbewusst ist wie der Körper, nicht die Seele sein. Sie ist getrennt.
– PANCHDASHI 3/5
Was genau sind die 5 Hüllen? Die Upanishaden beschreiben sie so, dass sie sagen.
Die Gruppe von Hüllen, die durch die Nahrung geschaffen werden; dieser sichtbare Körper wird die Nahrungsscheide genannt. Die Gruppe der 14 Elemente zusammen mit der Vitalkraft (Prana) wird die Vitalkraftscheide genannt. Die Gruppe der Sinnesorgane und des Geistes, eingebettet in diese 2 Hüllen, wird die Mentale Hülle genannt. Die Intellektuelle Hülle spielt die Rolle der Unterscheidung (Viveka) und des Intellektes. Die natürliche Form und der Ort der Seele, die in diesen Körpern vorhanden ist, wird die Glückseligkeitshülle genannt.
Auf diese Weise wurde das menschliche Bewusstsein auf 5 Arten aufgeteilt. Diese Unterteilung wird als 5 Hüllen bezeichnet. Die Nahrungshülle bedeutet Sinnesorgan-Bewusstsein. Die Lebenskraft-Scheide bedeutet unsere eigentliche Lebenskraft. Die Mentalscheide bedeutet Gedankenprozess. Die Intellektuelle Hülle bedeutet das unbewusste Zentrum und den Fluss der Gefühle. Die Glückseligkeitshülle bedeutet Seelenweisheit und Aktivierung der Seele.
Der Zustand der Lebewesen entwickelt sich auf der Basis dieser Bewusstseinsschichten.
Die hochrangige spirituelle Praxis von Gayatri wird so durchgeführt, dass die 5 Hüllen enthüllt und aktiviert werden. Um auf diese hochrangige spirituelle Praxis hinzuweisen, wird die symbolische Form des 5-köpfigen Gayatri dargestellt. Diese Darstellung weist auf die Aktivierung dieses Hauptpotentials der 5 Hüllen des feinstofflichen Körpers hin und damit auf die Aktivierung der 5 Hüllen.