Der Beginn der Klimaleugnung

Dirk de Pol, 9. Januar 2020

Umwelt

Schon 1954 wusste das American Petroleum Institute, die führende Interessensvereinigung der Öl- und Gasindustrie in den USA aufgrund eigener Untersuchungen, dass die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl zu einem Anstieg des CO2-Anteils in der Atmosphäre führt. Fünf Jahre später wurde die Ölindustrie von Edward Teller, einem ungarisch-amerikanischer Physiker gewarnt, der wichtige wissenschaftliche Beiträge leistete. Teller wies darauf hin, dass der CO2-Anstieg bis Ende des 20. Jahrhunderts einen drastischen Anstieg der Temperatur und des Meeresspiegels verursachen würde. 1965 wurde der damalige Präsidenten Lyndon B. Johnson durch einen Bericht führender Wissenschaftler über die Auswirkungen des Klimawandels unterrichtet. Drei Tage später wurde eben jener Bericht auf der jährlichen Hauptversammlung des American Petroleum Institutes vorgestellt und diskutiert. Frank N. Ikard, der damalige Verbandspräsident richtet dabei die folgenden, bemerkenswerte Worte an die versammelte Führungsriege der Öl- und Gasindustrie:

„Dieser Bericht wird zweifellos Emotionen schüren, Ängste wecken und Forderungen nach Taten bewirken. Die Kernaussage des Berichts ist, dass noch Zeit bleibt, um die Völker der Welt vor den katastrophalen Folgen der Verschmutzung zu bewahren, aber die Zeit läuft ab. Eine der wichtigsten Vorhersagen des Berichts ist, dass der Erdatmosphäre durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas Kohlendioxid in einer solchen Menge zugeführt wird, dass bis zum Jahr 2000 die Wärmebilanz so verändert wird, dass möglicherweise deutliche Klimaänderungen eintreten, die über lokale oder gar nationale Anstrengungen hinausgehen.“

Ikard betonte weiterhin, dass dem Bericht zufolge die Verschmutzung durch Verbrennungsmotoren gravierend sei und so schnell zunehme, „dass ein alternatives umweltfreundliches Mittel zum Antreiben von Autos, Bussen und Lastwagen wahrscheinlich zu einer nationalen Notwendigkeit wird.“

Konsequenzen wurden aus diesen Befunden jedoch keine gezogen. Im Gegenteil: In der Öffentlichkeit bestritt das American Petroleum Institute in den folgenden Jahrzehnten, dass die Erkenntnisse über den Klimawandel wissenschaftlich fundiert seien.

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DAS SPIEL, BEI DEM ALLES AUF DEN TISCH KOMMT …

… und nichts unterm Teppich bleibt.

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