Angstzustände und Depressionen

Dirk de Pol, 19. Januar 2020

Depression

Es gibt Zeiten, in denen wir uns ängstlich und launisch fühlen. Na und? Wir machen doch alle ab und zu das Gleiche durch, oder? Angst und Depressionen sind ein normaler Bestandteil des Lebens. Wer hat nicht schon einmal ohne Prüfungsangst für eine Prüfung gelernt und dafür viel mehr Punkte bekommen? Angst kann uns wach halten. Depressionen hingegen können uns verlangsamen und uns Zeit geben, uns zu besinnen und uns zu erholen. Mit anderen Worten: Angst und Depression drücken Stimmungen aus, die jedem Menschen vertraut sind.

Aber wenn Angst und Depressionen aus dem Nichts zu kommen scheinen, wochenlang ohne Linderung andauern und uns bei den alltäglichen Aktivitäten behindern, dann sprechen wir nicht mehr von gewöhnlichen Stimmungen, es sind jetzt Krankheiten. Angst und Depressionen sind heute eine der häufigsten psychischen Erkrankungen auf der Welt.

Menschen mit einer Angststörung können verschiedene körperliche Symptome haben, wie Zittern, Schwitzen, Muskelschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit, Herzklopfen, trockener Mund, kalte und feuchte Hände. Emotional sind sie ängstlich, gereizt; sie haben das Gefühl des bevorstehenden Untergangs, und sie sind selbstbewusst – sie fühlen sich beobachtet und kritisiert, etc. Offensichtlich werden Menschen mit einer Angststörung oft unbeweglich gelassen. Die Angst hält sie ans Haus gefesselt, von Menschen fern, nicht in der Lage, normal und einfach zu tun, aus Angst vor diesem oder jenem. Menschen, die Angstsymptome haben, sollten wissen, dass es sich um eine häufige Störung handelt, die sehr gut heilbar ist.  Zu den Angstsymptomen, die bei Ihnen auftreten können, gehören:
o Palpitationen
o Erhöhtes Schwitzen
o Schütteln
o Kurzatmigkeit
o Schmerzen in der Brust
o Übelkeit oder Magenbeschwerden
o Gefühl der Benommenheit
o Ein Gefühl der Unwirklichkeit
o Gefühl des Losgelöstseins von sich selbst
o Angst, die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden
o Angst vor dem Sterben
o Gefühl des drohenden Untergangs

Die Depression hingegen ist eine ernsthafte Krankheit, die den Körper, die Stimmung und die Gedanken beeinflusst. Sie wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie eine Person isst und schläft, auf ihr Selbstkonzept und auf die Art und Weise, wie sie über die Dinge denkt. Eine depressive Erkrankung ist nicht dasselbe wie eine vorübergehende blaue Stimmung. Sie ist kein Hinweis auf persönliche Schwäche oder einen Zustand, der gewollt oder weggewünscht werden kann. Eine Person mit einer depressiven Störung kann sich in der Regel nicht zusammenreißen und gesund werden. Ohne Behandlung können die Symptome über Wochen bis Jahre anhalten. Die Behandlung beinhaltet Medikamente und/oder eine vorübergehende Psychotherapie, die bei Depressionen hilfreicher sein kann.

Zu den Symptomen einer Depression können gehören:
o Anhaltend traurige, ängstliche oder leere Stimmung
o Gefühle von Hoffnungslosigkeit, Pessimismus
o Verlust des Interesses an Hobbys oder Aktivitäten, die man einst genossen hat, einschließlich Sex
o Schuldgefühle, Wertlosigkeit, Hilflosigkeit
o Verminderte Energie, Müdigkeit
o Konzentrationsschwierigkeiten, Erinnerungsvermögen, Entscheidungsfindung
o Appetit und/oder Gewichtsveränderungen
o Schlafstörungen oder Verschlafen, frühes Erwachen
o Gedanken an Tod oder Selbstmord oder Selbstmordversuche
o Unruhe und Reizbarkeit
o Anhaltende körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und chronische Schmerzen, die auf die Routinebehandlung nicht ansprechen.

Angst und Depressionen sind zwei verschiedene Zustände, aber sie sind gleich im Sinne der Intensität, wie ernst diese Zustände sein können. Sie gehören zu den häufigsten und am besten behandelbaren psychischen Erkrankungen der Welt.

Dieser Artikel handelt von einem Krankheitsbild oder gesundheitlichen oder medizinischen Thema und dient dabei jedoch nicht der Eigendiagnose. Der Beitrag ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte lesen und beachten Sie auch unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen!