Ohrinfektionen im Kindesalter

Dirk de Pol, 22. März 2020

Kinder

Die häufigste aller Ohrinfektionen im Kindesalter sind Infektionen im Mittelohr. Diese wird allgemein als Otitis Media bezeichnet. Die Fälle von Mittelohrentzündungen bei Kindern sind am häufigsten bei Kindern im Alter von sechs Jahren und jünger. Innerhalb dieser Gruppe scheinen Kinder im Alter von sechs bis 24 Monaten anfälliger für Mittelohrentzündungen zu sein. Kinder, die sich in Gruppenkinderbetreuungseinrichtungen in der Nähe von Rauchern aufhalten, frühere Ohrinfektionen haben oder mit der Flasche ernährt werden, sind anfälliger für Ohrinfektionen.

Mittelohrentzündungen gehen in der Regel mit einer Erkältung oder Grippe einher oder kommen danach. Die Eustachische Röhre, die Ohr und Nase verbindet, ist bei Kindern kurz und horizontal. Dadurch können Bakterien und Viren aus der Nase in das Ohr eindringen und dort eine Infektion verursachen.

Wenn ein Kind eine Mittelohrentzündung hat, wird es Schmerzen haben. Diese Schmerzen können sich beim Kauen, Naseputzen, Liegen oder sogar beim Schlucken verschlimmern. Der Grund für die Schmerzen ist, dass die Eustachische Röhre geschwollen und manchmal blockiert ist. Dies führt zu einer Flüssigkeitsansammlung, die Druck auf das Trommelfell ausübt. Das Trommelfell kann sich ausbeulen oder sehr straff gespannt sein.  Mittelohrentzündungen können auch zu einem vorübergehenden Hörverlust führen.

Wenn Ihr Kind eine Ohrinfektion hat, wissen Sie, dass es Schmerzen hat. Sie können bemerken, dass es an seinem Ohr zieht, oder es kann beim Füttern oder beim Schlafen gereizt werden. Ihr Kind kann auch Fieber oder eine Drainage aus dem Ohr haben. Sie sollten es zu seinem Kinderarzt bringen.

Sobald der Kinderarzt feststellt, dass ein Kind eine Ohrenentzündung hat, wird er Ihnen Antibiotika verschreiben.  Möglicherweise wird Ihnen auch geraten, Ihrem Kind rezeptfreie Schmerz- oder Erkältungsmedikamente zu geben. Auch das Auflegen eines warmen Tuches auf das Ohr Ihres Kindes kann helfen, die Schmerzen zu lindern.

Kinder, die häufig an einer Ohrinfektion leiden, können für eine Tympanostomie in Frage kommen. Dabei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem Schläuche in die Ohren gelegt werden. Diese Schläuche werden in das Trommelfell gelegt, damit die Flüssigkeit aus dem Mittelohr abfließt und sich nicht staut. Die Röhrchen bleiben im Allgemeinen sechs bis achtzehn Monate an ihrem Platz. Die meisten fallen in der Regel von selbst heraus.  Einige können von einem Arzt entfernt werden.

Dieser Artikel handelt von einem Krankheitsbild oder gesundheitlichen oder medizinischen Thema und dient dabei jedoch nicht der Eigendiagnose. Der Beitrag ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte lesen und beachten Sie auch unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen!