Wenn wir an Krieger denken, kommen uns vielleicht Russell Crow in Gladiator, Arya Stark und der Bluthund aus Games of Thrones oder – den Älteren unter uns – auch der Drunken Master aus dem gleichnamigen KungFu-Film in den Sinn. Serious Fact: Zum Ende des 1. Golfkrieges war ich in Washington und geriet am Flughafen unversehens in eine Horde echter Golf-Krieger. Aus ihren leuchtenden Augen sprach es: „Wir sind die in Blut badenden Herren des Todes und nichts kann uns aufhalten!“ Ein schauerlicher Moment, den ich nie vergessen werde.
Doch all das sind nur Archetypen und es geht auch eine Nummer kleiner: als Geistkrieger. Minimaldefinition: Wer sich im Krieg befindet, ist Krieger. Also wir alle, denn wir alle befinden uns im Krieg. Im Krieg um unsere Aufmerksamkeit, unser Geld, unsere Stimme, nicht selten im Krieg mit uns selbst, im inneren spirituellen Krieg zwischen den Mächten des Guten und Bösen, im Kraftfeld handfester Wirtschaftskriege oder auch eigentlicher Kriege. Seit Anbeginn der Zeit arbeiten sich im Universum generative, lebensspendende Kräfte an zerstörerischen, entropischen Kräften ab. Ein intergalaktisches Schauspiel, dem wir unsere Existenz verdanken.
Und nicht zuletzt angesichts der über die Jahrtausende währenden Kriege hat Freud einen Todestrieb des Menschen extrapoliert. Die Realität ist: die Welt befindet sich permanent im Krieg. iPhone am Start? Glückwunsch, du befindest dich auch in Apples Ausbeutungskrieg gegen chinesische Kinderarbeiter. „Alles gut, keine Probleme!“ wie mein vietnamesischer Lieblingskellner in der Bergmannstr. immer zu säuseln pflegt, nein, nicht im Umami. Das und alle Kriege sind einfach nur die verdammte Situation, mit der wir irgendwie klarkommen müssen. Idealerweise möglichst achtsam, entspannt und sprungbereit, statt nur lethargisch vor uns hin zu dümpeln.
Dafür müssen wir offen und zentriert sein, einen kühlen Kopf bewahren und emphatisch und liebevoll bleiben, um das Eigentliche des Lebens nicht zu verpassen und es genießen zu können.
Als Geistkrieger sind wir verantwortlich für das Gleichgewicht in uns und dafür, es auf so viel wie möglich andere Bereiche und Menschen zu übertragen. Das ist alles andere als einfach, führt aber tatsächlich zur größtmöglichen Freiheit und einem erfüllten, weitgehend stressfreien Leben, wenn wir dies denn wollen. Die Zahl der Freiwilligen für den bevorstehenden Klimareligionskrieg wächst schließlich zusehends.
Also, jetzt alle im Chor: „Ich bin ein Geistkrieger! Ich übernehme die Verantwortung für meine Freiheit und die Freiheit aller! Und für das Klima auch!“
Willkommen im Club der Geistkrieger!
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