Fakten über Epilepsie

Dirk de Pol, 19. März 2020

Gesundheit

Epilepsie ist eine neurologische Störung, die das Nervensystem beeinträchtigt. Sie wird auch als „Anfallsleiden“ bezeichnet. Tatsächlich wird Epilepsie oft nach 2-3 Anfällen diagnostiziert, die nicht durch eine bekannte Krankheit ausgelöst wurden. Ein Anfall ist eine plötzliche elektrische Hochspannungsaktivität im Gehirn, die die Gefühle oder Handlungen einer Person für eine kurze Zeitspanne beeinflusst. Die Anfälle können so leicht sein, dass sie unbemerkt bleiben oder in ihrer Heftigkeit stark störend wirken. Die Ursache eines epileptischen Anfalls ist nicht bekannt. Sie kann die direkte Folge einer Hirnverletzung oder eines Vererbungsfaktors sein.

Jeder kann eine Epilepsie entwickeln; sie tritt in allen Altersgruppen und bei allen Rassen von Menschen auf. Epilepsie ist recht häufig, allein in den USA betrifft sie 1 von 120 Erwachsenen. Ob eine Person epileptisch wird oder nicht, hängt von ihrer Anfallsschwelle ab (der Widerstandsfähigkeit des Einzelnen gegenüber Anfällen). Eine niedrige Anfallsschwelle bedeutet, dass die Person anfälliger für grundlose Krampfanfälle ist. Eine solche Person kann leicht einen Anfall entwickeln, wenn ein scheinbar leichtes äußeres Ereignis ihn auslöst. Bei einer Person mit einer hohen Anfallsschwelle ist es wahrscheinlich, dass sie aufgrund eines schweren äußeren Faktors, wie z.B. einer Kopfverletzung, einen Krampfanfall bekommt. Das bedeutet, dass fast jeder einen Anfall haben kann, wenn die Umstände richtig sind. Oftmals kann ein Anfall nicht unmittelbar nach einer Verletzung auftreten. Er kann nach 6-10 Monaten erfolgen, obwohl keine Ursache für diese Verzögerung bekannt ist.

Die Ursachen:

Die Ursachen der Epilepsie lassen sich in drei Gruppen einteilen. Jede Gruppe ist durch eine andere Art von Anfällen gekennzeichnet.

Symptomatische Epilepsie: Bei dieser Art von Epilepsie gibt es eine bekannte Ursache für den Anfall. Dies kann eine Kopfverletzung, ein Schlaganfall oder eine Narbe am Gehirn sein. Auch Infektionen wie Meningitis können zu einem epileptischen Anfall führen. Eine Untersuchung zeigt oft die Ursache auf und die Behandlung wird entsprechend eingeleitet.

Idiopathische Epilepsie: Es ist kein Grund für diese Art von epileptischen Anfällen bekannt, ausser einer niedrigen Anfallsschwelle. Diese Person hat keine Behinderungen und führt ein normales Leben. Das Ansprechen auf die Behandlung ist bei solchen Patienten recht gut.

Kryptogene Epilepsie: Wenn ein Arzt die beiden vorhergehenden Epilepsiearten ausschließt, kann er daraus schließen, dass der Anfall kryptogen ist. Es wird also vermutet, dass zugrunde liegende körperliche Gründe, die untersucht werden müssen, die Anfälle verursachen.

Die Erstellung einer Diagnose kann sich als schwierig erweisen, da es bei Epilepsie keine offensichtlichen Symptome gibt. Die Person, die den Anfall hat, kann sich kaum an das erinnern, was in dieser Zeit passiert. Daher ist es hilfreich, Informationen von jemandem zu erhalten, der den Anfall gesehen hat. Blutuntersuchungen, EEG, CT- und MRT-Aufnahmen liefern zusätzliche Informationen.

Neue Fälle von Epilepsie treten am ehesten bei Kindern im ersten Lebensjahr auf. Diese Tendenz geht allmählich zurück, bis das Kind 10 Jahre erreicht, danach stabilisiert sich die Tendenz.

Zu den Menschen, die am anfälligsten für einen epileptischen Anfall sind, gehören

-Untergewichtige Babys

-Babys mit abnormalen Gehirnstrukturen

-Personen, die eine Gehirnblutung erlitten haben

-Personen, die eine schwere Hirnverletzung erlitten haben

-Personen mit Gehirnlähmung

-Personen mit geistigen Behinderungen

-Kinder, die fieberhafte Anfälle gehabt haben

-Personen mit einer Familiengeschichte von Anfällen

Die Behandlung:

Etwa 70% der Epilepsiepatienten werden mit Antiepileptika (AEDs) behandelt. AED’s verhindern lediglich Anfälle; sie heilen die Epilepsie nicht. Die Art der AED und die erforderliche Dosierung hängen von der Art des Anfalls ab. Bei einigen Menschen nimmt die Anfallstendenz mit zunehmendem Alter ab. Leider gibt es Menschen, die trotz der am besten geeigneten Behandlung nie die Kontrolle über ihre Epilepsie erlangen.

Dieser Artikel handelt von einem Krankheitsbild oder gesundheitlichen oder medizinischen Thema und dient dabei jedoch nicht der Eigendiagnose. Der Beitrag ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte lesen und beachten Sie auch unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen!