Das hohe Alter der Depression kommt

Dirk de Pol, 19. Januar 2020

Depression

Mit dem Alter, so sagt ein altes Sprichwort, kommt die Weisheit. Langjährige Erfahrung und viele weitere Jahre der Reflexion und Selbstreflexion sollen dazu führen, dass die Menschen im Laufe der Jahre viel weiser werden. Diese Weisheit und dieses Wissen ist hart erkämpft, abgeleitet aus einem Leben voller harter Arbeit und dem Stress und Druck, den das Leben regelmäßig auf die Menschen wirft. Zugegeben, der größte Teil dieses Wissens und dieser Weisheit wird oft übersehen und kann in manchen Fällen völlig irrelevant für die jeweilige Situation sein, sollte aber nicht so leicht abgetan werden. Nach einer Reihe von neueren Studien scheinen jedoch auch Depressionen und Selbstmord mit dem Alter zu kommen. Es scheint, dass ältere Generationen sich eher das Leben nehmen, wobei die Zahl mit zunehmendem Alter der „Babyboomer“-Generation zunehmen dürfte.

Die alarmierende Zahl der Fälle ist hier jedoch nicht das einzige Problem. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass die meisten Präventionsprogramme die älteren Menschen nicht wirklich erreichen. Die meisten Hotlines, die Menschen dabei helfen sollen, über Selbstmordgedanken hinwegzukommen, richten sich an jüngere Gruppen in Situationen mit hohem Druck, wie z.B. Frauen in emotionalen Krisen und Studenten, die unter dem Druck des akademischen Drucks zusammenbrechen.

Die relative Unbekümmertheit um die älteren Menschen hat nach Ansicht einiger Gruppen zu höheren Selbstmordraten geführt. Da die Menschen immer weniger Zeit finden, um die Älteren in ihrer Familie zu besuchen, die Beschäftigungsmöglichkeiten zugunsten jüngerer Mitarbeiter verschlossen werden und ein allgemeines Gefühl der Nutzlosigkeit aufkommt, sieht es oft düster aus – zumindest aus Sicht der deprimierten Senioren. In einer Kultur, die der Produktivität am Arbeitsplatz einen übermäßigen Stellenwert einräumt, ist der Ruhestand oft eine unwillkommene Situation, die manchmal zu Depressionen führt.

Es gibt Befürchtungen, dass die Zahl dieser Fälle mit dem Heranwachsen der „Babyboomer“-Generation ins Alter steigt. Eine weitere Sorge besteht darin, dass der psychische Zustand nicht ausreichend diagnostiziert wird. Es gibt so viele da draußen, die die Krankheit erleben, die nicht richtig diagnostiziert oder behandelt werden, wobei die Menschen die Anzeichen im Wesentlichen ignorieren oder sich ihrer völlig unbewusst sind. Zurzeit bilden einige Behörden Mitarbeiter der Regierung, die regelmäßig mit älteren Menschen in Kontakt kommen, wie z.B. Postboten, aus, um mögliche Anzeichen des Problems zu erkennen und sie den zuständigen Behörden zu melden.

Dieser Artikel handelt von einem Krankheitsbild oder gesundheitlichen oder medizinischen Thema und dient dabei jedoch nicht der Eigendiagnose. Der Beitrag ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte lesen und beachten Sie auch unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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